Forschungsbereich
Die Laborphonologie ist ein inhärent interdisziplinäres Forschungsgebiet und beschäftigt sich sowohl mit Repräsentationen von Sprache und Sprachsystemen als auch mit der Realisierung und Wahrnehmung von gesprochener Sprache in unterschiedlichen situativen und funktionalen Kontexten.
Unser Forschungsbereich widmet sich biologischen, linguistischen und sozialen Aspekten der Sprachproduktion, der Sprachwahrnehmung und ihrer Rezeption sowie den Spracheinstellungen und linguistischen Stereotypen. Unsere Forschung ist theoretisch motiviert, empirisch gestützt und häufig praktisch orientiert, da wir uns mit Sprachphänomenen beschäftigen, die in natürlichen Gesprächssituationen und Monologen beobachtet werden. Wir nutzen eine Vielzahl von experimentellen Techniken, die uns in unserem Phonetik-Labor und unserem Motion-Capture-Labor zur Verfügung stehen.
Zu unseren Themenbereichen gehören zum Beispiel die visuelle Prosodie, d.h. die Wechselwirkungen zwischen akustischen Sprachsignalen und die sichtbaren Bewegungen der Mimik in verschiedenen situativen Kontexten. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Zusammenspiel von gesprochener Sprache, Atmung und Körperbewegungen, was bisher in der Linguistik noch wenig erforscht wurde. Des Weiteren untersuchen wir die Beziehung zwischen Sprachgebrauch (als Ergebnis mehrsprachiger und multiethnischen Gemeinschaften) und dem Ausdruck von Identität (als Index der nationalen, lokalen und sozialen Zugehörigkeit).
DFG-Projekt
(AIRAL)
Das Projekt AIRAL untersucht die akustischen Eigenschaften von komplexen Wörtern in einem ca. 40 Sprachen umfassenden Sample der Sprachen der Welt, basierend auf Daten aus dem DoReCo-Korpus. Die Kernfrage von AIRAL ist, ob und wie die interne Struktur von Wörtern, und insbesondere die Unterscheidung von Wurzeln und Affixen, phonetische Spuren hinterlässt.
Gefördert durch Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
(ATTIT)
Stimmt Deine unterbewusste Einschätzung des Gegenübers mit dem überein, was Du bewusst äußerst? Das werden wir in diesem Projekt experimentell testen. Mit Hilfe geeigneter Verfahren erhalten wir Aufschlüsse über die Unterschiede zwischen bewussten und unterbewussten Einstellungen gegenüber unserem Gesprächspartner/ unserer Gesprächspartnerin.
DFG-Projekt
(FLESH)
Im Projekt FLESH wird das Zusammenspiel zweier Modalitäten – der akustischen und der gestischen – in Bezug auf die temporale Koordination und semantische Kongruenz untersucht. Des Weiteren wird analysiert, wie diese Koordination bei der Entstehung sprachlicher Konventionen mitgewirkt hatte.
DFG-Projekt
(SFB 1412-Register C02)
Das Teilprojekt im SFB 1412 „Register: Language-Users’ Knowledge of Situational-Functional Variation" stellt die Untersuchung sprachlicher Variation in formellen und informellen Kontexten in den Mittelpunkt. Was genau machen Sprechende, wenn sie als Bittsteller ihr Gegenüber überzeugen wollen oder aber einfach nur etwas erzählen und welchen Einfluss hat die Erscheinung der Angesprochenen auf die Aussprache oder Wortwahl? Mit Hilfe einer neuen experimentellen Methode gehen wir diesen Fragen nach.