Forschungsbereich
Der Forschungsbereich Semantik und Pragmatik behandelt die sprachliche Bedeutung und die Verbindung zwischen Sprache und außersprachlichem Denken. Die Ergebnisse unserer Grundlagenforschung können in unterschiedlichen Bereichen angewendet werden: Informationstechnologie, Verständlichkeitsoptimierung (medizinische Leitlinien oder Schulbücher), Sprachdiagnostik.
Durch das Zusammenfügen von kleinen Einheiten wie einzelnen Wörtern oder Wortteilen zu größeren Einheiten wie Sätzen, Dialogen, und Texten können komplexe Gedanken ausgedrückt werden. Die Bedeutung ergibt sich dabei überwiegend kompositional aus der Bedeutung der Teile und der Art ihrer Zusammenfügung (Semantik). Auch nonverbale Signale wie Betonung, Gestik und der Kontext haben Einfluss auf die Bedeutung (Pragmatik).
DFG-ANR-Projekt
(BooLL)
Über mehrere Jahrzehnte haben zunehmend viele Studien den Einfluss der Sprache auf arithmetische Fähigkeiten und den kindlichen Erwerb numerischer Konzepte untersucht. Aber für andere Bereiche der mathematischen Kognition wie z.B. die grundlegenden logischen Konzepte und ihren sprachlichen Ausdruck fehlen entsprechende Untersuchungen zu dem Einfluss der Sprache. Das BooLL Projekt füllt diese Lücke und untersucht Abhängigkeiten zwischen logischen Fähigkeiten und der Muttersprache mit Evidenz von einer neuen Methode.
NWO-Projekt
DePoDe
Obwohl ursprünglich räumlich, werden Demonstrativpronomen („dieser“/„jener“) auch in nicht-räumlichen Kontexten verwendet. Dieses Projekt versucht, anhand experimenteller Forschung und paralleler Korpora zu beschreiben, was die Wahl proximaler vs. distaler Demonstrativpronomen in solchen nicht-räumlichen Kontexten beeinflusst.
EU Horizon 2020-Projekt
(LeibnizDream)
Das Projekt entwickelt eine neue linguistische Theorie, um Sprache und ihren Erwerb zu erklären. Unsere zentrale Hypothese ist, dass Sprache Denkstrukturen radikal zu Zeichen oder Gesten verdichtet. Wir gehen davon aus, dass das Denken auf Sprache abgebildet wird, indem jeweils nur einige Teile der begrifflichen Darstellungen realisiert werden.
Gefördert durch Leibniz-Wettbewerb
(LMBayes)
Das Projekt thematisiert die mathematische Modellierung von logischen Schlussfolgerungen und Inferenzen als wesentlichen Teil unseres Sprachgebrauchs.
Humboldt-Forschungsstipendium
(MERLIN)
Ziel des Projekts ist es, die Rolle von strukturierten Teil-Ganzes-Konfigurationen in der natürlichen Sprache zu erforschen, um neue Belege für einen mereotopologischen Ansatz in der nominalen und verbalen Semantik zu liefern. Zwei empirische Bereiche werden untersucht: i) die Morphologie und Semantik von Rollensubstantiven und ii) die Syntax und Semantik von Multiplikativen im Kontext der ereignisinternen/externen Quantifizierung.
DFG-Projekt
(SFB 1412-Register A05)
Das Teilprojekt im SFB 1412 „Register: Language-Users’ Knowledge of Situational-Functional Variation" untersucht situations- und funktionsbedingte intraindividuelle Register-Variationen mit Alternativen, die sich in ihrem logischen oder wahrheitskonditionalen Kerninhalt unterscheiden. Insbesondere sollen die folgenden beiden Unterfragen behandelt werden: i) Wie werden bestehende Alternativen für Registerzwecke rekrutiert und ii) Wie wählen Sprachbenutzer zwischen Registervarianten?
DFG-Projekt
(SFB 1412-Register B06)
Das Teilprojekt im SFB 1412 „Register: Language-Users’ Knowledge of Situational-Functional Variation" erforscht und modelliert den Zusammenhang von Sprachwandel und Registerwissen: wie wird Wandel getrieben, in welche Richtung, „von oben“ (durch höhere Register) oder „von unten“ (durch niedrigere Register)?
EU Horizon 2020-Projekt
(SPAGAD)
Das SPAGAD-Projekt untersucht Sprechakte, die elementaren Spracheinheiten mit kommunikativer Funktion. Das Projekt wird ein formales Modell für Sprechakte entwickeln und die Rolle von Sprechakten in drei Bereichen untersuchen: (1) in der Grammatik in typologisch unterschiedlichen Sprachen, (2) im Diskurs und (3) in der Kommunikation.