Unter der Überschrift „Gute sprachliche Bildung“ stand beim diesjährigen, achten Bildungspolitischem Forum des Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN), an dem auch unser Forschungsbereich 2 beteiligt ist, der Zusammenhang von sprachlicher Bildung, Schulerfolg und Teilhabe im Mittelpunkt.
Anlässlich der Veranstaltung veröffentlichten die ausrichtenden Institute eine Stellungnahme mit Eckpunkten für eine Gesamtstrategie sprachlicher Bildung.
Eine Aufzeichnung der Beiträge wird auf der Veranstaltungsseite veröffentlicht: https://www.leibniz-bildung.de/veranstaltung/bildungspolitisches-forum-2020/
Elternbefragungen deuten darauf hin, dass bereits etwa jedes fünfte Kinder unter fünf Jahren einen Sprachförderbedarf hat. In der Schule verfügt rund ein Viertel aller Schüler*innen nicht über die nötigen sprachlichen Kompetenzen, um dem Unterricht folgen zu können. 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland (ebenfalls rund ein Fünftel) können gar nicht oder nur einfache Sätze lesen und schreiben. Diese Befunde, zuletzt zusammengetragen im nationalen Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2020“, haben weitreichende Folgen für die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen und ihre Erwerbstätigkeit. Betroffen sind insbesondere sozial benachteiligte Menschen.
Das Bildungspolitische Forum wird jährlich vom Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) veranstaltet und soll eine Plattform zur Diskussion aktueller Herausforderungen im Bildungswesen bieten.
In dem Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN) haben sich Forscher*innen aus Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken, Linguistik, Kultur-, Medien- und Neurowissenschaften, Ökonomie, Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie sowie Informationswissenschaft und Informatik an 25 Einrichtungen zusammengeschlossen, um ihre Expertise zu bündeln und Entscheidungsträger*innen in der Bildungsadministration zu beraten.
Das diesjährige achte Bildungspolitische Forum fand in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und erstmals digital statt. Zu den Referentinnen und Referenten gehörten u.a. Christian Luft, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, der hessische Kultusminister R. Alexander Lorz und PISA-Autor Prof. Dr. Thomas Lindauer (Fachhochschule Nordwestschweiz) sowie Prof. Dr. Petra Stanat (Direktorin des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)). Die Ausgestaltung übernahm das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln gemeinsam mit dem DIPF I Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, dem LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, dem DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung –Leibniz-Zentrum für lebenslanges Lernen, dem ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft und der Universität Luxemburg