Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft Leibniz-Gemeinschaft

Forschungsbereiche

Forschungsbereich

Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit

Der Forschungsbereich Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit untersucht die Entwicklung der sprachlichen Kompetenz bei verschiedenen Sprechergruppen über die gesamte Lebensspanne. Im Zentrum unserer Forschung steht der Spracherwerb von ein- und mehrsprachig aufwachsenden Kindern im Vor- und Grundschulalter. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem frühen ungesteuerten Spracherwerb, wie er bei Familien, die zu Hause mehrere Sprachen sprechen, abläuft und dem gesteuerten Zweitspracherwerb, wie z.B. durch Sprachförderung im Kindergarten.

Anhand empirischer Daten stellen wir allgemeine Entwicklungsverläufe in unterschiedlichen Herkunftssprachen und der Bildungssprache Deutsch dar und erforschen den Einfluss individueller Lebensumstände, wie Bildung, soziales Umfeld, usw. auf die Sprachentwicklung. Wir untersuchen sowohl lexikalischen und grammatischen Spracherwerb als auch den Erwerb von Erzählfähigkeiten, die alle zusammen die Grundlage dafür bilden, am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Die WissenschaftlerInnen des Bereichs nehmen an der Entwicklung von Instrumenten zu mehrsprachigen Sprachstanderhebungen teil.

Der Forschungsbereich war federführend an der Entwicklung des Multilingual Assessment Instrument for Narratives (MAIN) beteiligt und leitet ein weltweit tätiges Forschungsnetzwerk, das dieses Instrument verwendet. Daran sind Linguisten, Psychologen, Pädagogen, Gesundheitsfachkräfte und Informatiker beteiligt.

Projekte

  • Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung

    Evaluierung des Angebots "Erstsprachenunterricht" an Berliner Grundschulen

    (Eva-ESU)

    Das Projekt evaluiert das Angebot „Erstsprachenunterricht“ (ESU) an Berliner Schulen im Auftrag des Berliner Senats, mit Fokus auf Türkisch und Arabisch als am häufigsten angebotenen Sprachen.

  • NFRF-Projekt

    Soziokulturelle und sprachliche Praktiken und Bedürfnisse von Einwanderergemeinschaften: die Auswirkungen der Pandemie und die Erholung nach der Pandemie

    (Immigrants)

    Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, die drängendsten Fragen bezüglich der Auswirkungen von COVID-19 auf die Sprachpraxis der großen und gefährdeten russisch- und ukrainischsprachigen Bevölkerungsgruppen in der deutschen Gesellschaft zu untersuchen.

  • DFG-Projekt

    Dynamiken des Verbalaspekts und der (pro)nominalen Referenz im Sprachkontakt

    (RUEG P10)

    In dem Teilprojekt der Forschungsgruppe „Emerging Grammars in Language Contact Situations: A Comparative Approach“ werden die Dynamik von verbalem Aspekt und (pro)nominaler Referenz in den drei Haupt-Heritage-Sprachen der RUEG-Forschergruppe, nämlich Heritage-Griechisch, Heritage-Russisch und Heritage-Türkisch in Deutschland und den USA untersucht.

  • DFG-Projekt

    Situation-register congruence meets morphosyntax and verb-argument violations: Real-time and post-sentence comprehension

    (SFB 1412-Register C03)

    Das Teilprojekt im SFB 1412 „Register: Language-Users’ Knowledge of Situational-Functional Variation" untersucht die Ähnlichkeiten und Unterschiede in Repräsentationen und Verarbeitung der standardsprachlichen Grammatik im Vergleich zu Register.

  • BMBF-Projekt

    Sprachdiagnostik mehrsprachiger Kinder: Validierung einer Testbatterie

    (SPEAK)

    Das Vorhaben soll eine Testbatterie für mehrsprachige Kinder im Alter von 4-8 Jahren (TEBIK 4-8) validieren, die die Erwerbsbedingungen mehrsprachiger Kinder systematisch berücksichtigt und die Fähigkeiten in den genannten Bereichen Phonologie, Wortschatz, Morphosyntax und Narration erfasst.