Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft Leibniz-Gemeinschaft

Tell_Imp - Wie kann ein Lehrer sagen, ob ein zweisprachiges Kind eine Sprachbehinderung hat

Die Zweitsprachenkompetenz (L2) ist eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche schulische und wirtschaftliche Integration von Kindern mit Migrationshintergrund. Kindergarten- und Schullehrer können häufig erkennen, ob die Sprache eines Kindes das ist, was für sein Alter erwartet wird, aber sie sind unsicher, ob sie Sprachstörungen von der Sprache eines sich typischerweise entwickelnden L2-Lernenden auseinanderhalten können.

In diesem Projekt soll untersucht werden, wie wir für Kinder, die atypische Muster der L2-Entwicklung aufweisen, herausfinden können, ob ihre Probleme auf eine spezifische Sprachbeeinträchtigung (Specific Language Impairment, SLI) oder auf Zweisprachigkeit zurückzuführen sind und weniger Input in der Sprache erhalten, in der sie bewertet werden. Es werden die morpho-syntaktischen Kenntnisse, die morpho-phonologische Verarbeitung und die narrativen Fähigkeiten russisch-hebräischer und russisch-deutscher Migrantenkinder im Vorschul- und Schulalter untersucht.

Experimentelle Befunde für Produktion, Satzwiederholung, Nicht-Wort-Wiederholung und narrative Nacherzählungsaufgaben sollen es ermöglichen, getrennte Merkmale für L2 und SLI zu finden, um einerseits klinische Bewertungsinstrumente zu entwickeln und andererseits die Bildungspraxis zu unterstützen.
Die Studie kann als Ausgangspunkt für die Entwicklung effektiverer Sprachförderprogramme in der Schule sowie von Sprach- und Interventionsstrategien angesehen werden.

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