Dieses Projekt untersucht sprachliche Ausdrücke der Ähnlichkeit. Das Musterbeispiel im Deutschen für den Ausdruck von Ähnlichkeit ist das Demonstrativpronomen „so“. Es kann sowohl deiktisch als auch anaphorisch verwendet werden und spielt eine zentrale Rolle in deutschen Äquativkonstruktionen, skalaren wie nicht-skalaren. Bislang gibt es keine zufriedenstellende semantische Analyse für das Demonstrativpronomen „so“, die sowohl deiktische als auch anaphorische Verwendungen abdeckt und gleichzeitig äquative Vergleichskonstruktionen berücksichtigt.
In der Kognitionswissenschaft spielt Ähnlichkeit eine fundamentale Rolle bei Erklärungen der menschlichen Wahrnehmung und Klassifikation. In diesem Projekt wird gezeigt, dass Ähnlichkeit auch in der natürlichsprachlichen Semantik eine fundamentale Rolle spielt. Es wird eine Interpretation für das Demonstrativpronomen „so“ vorgestellt, die auf Ähnlichkeit als einer grundlegenden semantischen Relation basiert und die eine klassische Wahrheitsbedingungensemantik mit Techniken aus der Künstlichen Intelligenz kombiniert.
Die Analyse wird dann erweitert auf andere Ausdrücke von Ähnlichkeit (beispielsweise „ähnlich“, „genauso“, „gleich“), wobei unterschiedliche Maßsysteme der Ähnlichkeit verwendet werden. Außerdem werden sprachvergleichend Unterschiede zwischen dem Deutschen, Englischen, Spanischen und Niederländischen untersucht, mit einem Blick auf einzelsprachspezifische Strategien für den Ausdruck von Ähnlichkeit.