Die bedrohte westtukanische Sprache Secoya mit heute maximal 1200 Sprechern ist in den nördlichen Amazonasgebieten von Ecuador und Peru beheimatet. In Ecuador wird Secoya von weniger als 500 Personen gesprochen und weist regional starke Einflüsse aus der verwandten Sprache Siona auf.
Im neuen, vom Hans Rausing Endangered Languages Programme ab September für 1,5 Jahre geförderten Projekt wird Dr. Anne Schwarz zusammen mit indigenen Forscher/innen das ecuadorianische Secoya dokumentieren. Ziel ist die Erstellung und Archivierung eines Textkorpus sowie eines elektronischen Wörterbuchs auf der Basis von Audio/Video-Aufnahmen, begleitet durch dokumentarisch-sprachwissenschaftliche Schulungen des lokalen Teams und die gemeinsame Erarbeitung sprachdidaktischer Materialien für die Sprechergemeinschaft.
Die im Nordwesten des Amazonastieflands beheimatete Sprache Secoya wird heute von wenig mehr als 1000 Menschen in Ecuador und Peru gesprochen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Documentation of Ecuadorian Secoya“, das für 1,5 Jahre von Arcadia im The Hans Rausing Endangered Languages Project an der SOAS finanziert wird*, kooperiere ich mit dem Archiv für ecuadorianische Sprachen an der Lateinamerikanischen Fakultät für Sozialwissenschaften, Quito (FLACSO) und mit dem Institut für Linguistik an der Päpstlichen Katholischen Universität von Ecuador (PUCE).
Ich arbeite zudem eng mit der Sprechergemeinschaft in Ecuador zusammen. Da die Secoya-Dialekte insbesondere auf ecuadorianischer Seite aufgrund der drastischen sozioökonomischen Veränderungen im Leben der Sprecher-gemeinschaft zunehmend unter Druck von außen geraten, haben sich einige Secoya mit mir in der Initiative zur Bewahrung ihrer Sprache zusammen-geschlossen. Wir halten Workshops zu sprachdokumentarischen Themen und grammatischen Fragen aus der Alltagspraxis der bilingualen Bildung ab, haben einen Sprachwettbewerb und Feste organisiert, in denen die Ältesten von mythischen Ereignissen erzählen, führen soziolinguistische Interviews durch und erarbeiten Lesematerialien und ein dreisprachiges Wörterbuch für die Sprechergemeinschaft.
* Dieses Projekt knüpft an vorangehende Forschung an, die unterstützt wurde von der Firebird Foundation for Anthropological Research, der Fakultät für Kunst, Erziehung und Sozialwissenschaften der James Cook Universität und der Australischen Forschungsgemeinschaft.